Gedenktag für Gewaltopfer aufgrund von Religion & Weltanschauung

Erklärung zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung am 22. August 2021

Zum Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer von Gewalthandlungen aufgrund der Religion oder der Weltanschauung macht die Humanistische Vereinigung auf Menschen aufmerksam, die aufgrund ihrer Einstellungen und ihres gesellschaftlichen Engagements Opfer von Gewaltverbrechen wurden und fordert Schutz für verfolgte und bedrohte Humanist*innen, nicht-religiöse Menschen und Apostat*innen. 

„Jeder hat das Recht auf Gedanken-, Gewissens- und Religionsfreiheit; dieses Recht schließt die Freiheit ein, seine Religion oder seine Weltanschauung zu wechseln, sowie die Freiheit, seine Religion oder seine Weltanschauung allein oder in Gemeinschaft mit anderen, öffentlich oder privat durch Lehre, Ausübung, Gottesdienst und Kulthandlungen zu bekennen.“ So steht es in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, die vor über 70 Jahren beschlossen wurde. Dennoch werden Menschen weltweit aufgrund ihrer religiösen oder weltanschaulichen Überzeugungen systematisch diskriminiert, verfolgt, bedroht und im schlimmsten Fall getötet. Dabei sehen sich nicht nur Menschen, die eine bestimmte Religion ausleben in akuter Gefahr, sondern auch Nicht-Religiöse und Menschen mit humanistischer Haltung.

In Deutschland unterstützt die Humanistische Vereinigung in Zusammenarbeit mit dem Institut für Auslandsbeziehungen (ifa) in Not geratene Humanist*innen mit einem bis zu 6-monatigen Schutzaufenthalt in Nürnberg (Bayern) im Rahmen des Humanist Shelter Programs. Diese Menschen haben sich in Lebensgefahr begeben, um in ihren Heimatländern für Menschenrechte, Toleranz, Meinungsfreiheit, Antirassismus, die Rechte von queeren Menschen und für wissenschaftlichen Fortschritt einzustehen. Auf internationaler Ebene unterstützt die weltweit agierende Organisation Humanists International mit dem Programm Humanists at risk Aktivist*innen, die sich für humanistische Werte einsetzen. Innerhalb eines Jahres wurden über 200 Hilferufe im Rahmen von Humanists at risk registriert. Dank vieler Spenden konnte bereits 72 Humanist*innen weltweit geholfen werden. Besonders viele Anfragen kommen aus Pakistan, Ägypten und dem Iran. Bedroht durch Gewalt, Gefängnisstrafe und im äußersten Fall durch Mord, bleibt vielen Menschen nichts anderes übrig, als ein Leben im Verborgenen zu führen oder aus dem Land zu fliehen.

Schon lange fordert die Humanistische Vereinigung mehr Schutz vom Staat für bedrohte Humanist*innen. Im September wird die neue Bundesregierung gewählt. Die Humanistische Vereinigung hofft dann auf einen Kurswechsel und darauf, dass Hilfesuchenden, die aufgrund ihrer humanistischen Haltung bedroht werden, endlich staatliche Unterstützung und Asyl in Deutschland geboten wird.

An die nächste Regierungskoalition stellt Michael Bauer, Vorstand der Humanistischen Vereinigung, die klare Erwartung: „Dass sie Menschen, die sich für Humanismus, Meinungsfreiheit, Vielfalt von Lebensentwürfen, für Demokratie und Menschenrechte einsetzen, nicht im Regen stehen lässt, sondern ihnen aktiv hilft, beispielsweise durch privilegierten Zugang zum Asylverfahren. Die Öl- und Rüstungsinteressen und die Furcht vor islamistischem Terror dürfen nicht dazu führen, menschenrechtsfeindlichen Regimen alles durchgehen zu lassen. Die noch amtierende Regierungskoalition hat sich in dieser Legislatur besonders dem Schutz der Christ*innen verschrieben. Solche einseitigen und ein wenig befremdlichen Schwerpunktsetzungen dürfen nicht fortgesetzt werden. Menschenrechte sind für alle da, nicht nur für Christ*innen.“


Weiterführende Informationen finden Sie hier:


Informationen zum Humanist Shelter Program der Humanistischen Vereinigung

Spendenaufruf „Humanists at Risk“ von Humanists International

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Alle 3 Möglichkeiten funktionieren zumindest im Internet Explorer und im Mozilla Firefox, die Variante 1. ist auch bei vielen anderen Browsern Standard.