Würde und Freiheit – Eindringliche Worte bei Berliner Rede

Zentrale Themen der 19. Berliner Rede zur Freiheit waren in diesem Jahr Freiheit und Demokratie in Europa, welche durch den Kampf der Ukraine für Souveränität und Selbstbestimmung gegen den russischen Angriffskrieg verteidigt werden. Die gastgebende Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit hatte dazu S. E. Oleksii Makeiev, den Außerordentlichen und Bevollmächtigten Botschafter der Ukraine in Deutschland, als Redner eingeladen. Michael Bauer, Vorstand der Humanistischen Vereinigung nahm gemeinsam mit der Leiterin des Berliner Büros der HV, Grit Lahman, an der Jahresveranstaltung zur Freiheitsthematik und der anschließenden Diskussion im komplett gefüllten Berliner Allianz Forum teil.

Prof. Karl-Heinz Paqué, Vorsitzender der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, eröffnet den Abend mit deutlichen Worten: Er kritisiert den Rückzug der USA aus ihrer Führungsrolle in der freien Welt und fordert ein stärkeres sicherheitspolitisches Engagement Europas. Er verweist darauf, dass eine glaubwürdige Friedenspolitik keine faulen Kompromisse zulässt, sondern auf Wehrhaftigkeit und klare Sicherheitsgarantien setzt. Er appelliert, aus dem Mut der Ukrainer Kraft zu schöpfen und als Deutsche und Europäer*innen gemeinsam Verantwortung für Freiheit und Sicherheit in Europa zu übernehmen.

Die bewegende Rede von S. E. Oleksii Makeiev kreist dann um die zentrale Frage: Was ist Freiheit? Er schildert, was der russische Vernichtungskrieg für ihn persönlich, sein Volk und sein Land bedeutet und dass Freiheitsempfinden abhängig von Ort, Zeit und Erfahrung ist. Für viele Ukrainer*innen ist sie eng verknüpft mit dem Kampf gegen Unterdrückung, dem Schutz der Würde und dem Widerstand gegen Gewalt. Makeiev erinnert an die „Revolution der Würde“ von 2013/14 und beschreibt die heutige Realität: Ausgangssperren, Sirenen, Frontdienst – und eine Mauer in Kyjiw, die an die Gefallenen erinnert. Er betont, dass Freiheit nicht nur die Abwesenheit des Bösen, sondern auch die Anwesenheit des Guten ist – sichtbar im Engagement einfacher Menschen wie den Bahnmitarbeitern oder Helfern. Freiheit ist für ihn die Grundlage aller Werte und der Schutz der Würde. Freiheit müsse daher auch kriegstüchtig sein und man müsse für sie kämpfen wollen.

In bewegenden Bildern – etwa über das zerstörte Flugzeug “Mrija”, über gefolterte Kriegsgefangene oder einen Zoo der SS-Soldaten neben dem Krematorium im KZ Buchenwald – macht er deutlich, dass der Freiheitskampf der Ukraine auch ein Kampf um Menschlichkeit ist. Freiheit sei unteilbar, keine Satire, kein Wunschkonzert, sondern ein existenzieller Wert. Die Rede endet mit dem Appell, die Singularität des russischen Vernichtungskrieges anzuerkennen – und mit der stillen, doch kraftvollen Hoffnung auf einen freien ukrainischen Himmel.

In der anschließenden Diskussion benannte die Politikwissenschaftlerin und Sicherheitsexpertin Claudia Major drei Dinge, die es jetzt brauche: Eine resiliente Gesellschaft, eine agile Rüstungsindustrie und eine kampffähige Truppe. Ihre grundsätzliche Frage lautet: Wollen wir jetzt unser Schicksal in die Hand nehmen und unsere Freiheit verteidigen oder ist uns das zu anstrengend?

Die Rede von Oleksii Makeiev, Botschafter der Ukraine in Deutschland im Wortlaut: https://www.freiheit.org/de/deutschland/die-19-berliner-rede-zur-freiheit

Die gesamte Veranstaltung als Video: https://youtu.be/7fT6bE1-HBQ

 

 

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