Willkommene Hilfe in schwierigen Zeiten
Unterstützt und beraten wurde dabei ganz nach den individuellen Ansprüchen der KlientInnen. Manche wurden persönlich und vor Ort beraten, bei Ämtergängen begleitet und beim Schreiben von Briefen unterstützt. Andere berieten die ehrenamtlichen Schuldnercoaches telefonisch oder via Post. Je nach Problemlage wurden Haushaltspläne erstellt, Ratenzahlungen mit Schuldnern vereinbart oder auch Geld- und Sachspenden organisiert, die mitunter mehrköpfigen Familien aus bedrohlichen Notlagen heraushalfen. In weniger dramatischen Fällen genügte es, zusammen mit den KlientInnen die finanzielle Situation systematisch zu ordnen und so die Grundlage für eine erfolgreiche Entschuldung zu schaffen.
Ein zentrales Element des Schuldnercoaching hat dabei nur nachrangig mit tatsächlicher Beratung zu tun: Die Coachs hören zu und nehmen sich Zeit. Sie schaffen einen Rahmen, in dem ihre KlientInnen sich Frust und Probleme von der Seele reden können. „Wir begegnen dem Menschen auf Augenhöhe und lassen Zeit und Raum für ein ruhiges Gespräch in entspannter Atmosphäre“, sagt die Projektverantwortliche Lara März. Diese soziale Komponente, die auch das Miteinbeziehen von Familie und sozialem Umfeld beinhaltet, macht das besondere des Schuldnercoaching aus. Bei der Hilfe zur Selbsthilfe geht es um Beratung, aber eben nicht nur.
Zu den betreuten Personen gehörten Einzelpersonen und Familien, Alte und Junge, solche, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren, oder solche, die über ihren Schulden schlicht Überblick und Kopf verloren hatten. Es sind Fälle wie der von Herrn H. Schulden in Höhe von rund 50.000 Euro hatte H. angehäuft, ehe unser Schuldnercoach und das Nürnberger Zentrum Insolvenzberatung (ZIB) begannen, gemeinsam mit ihm an einer Lösung seiner monetären Probleme zu arbeiten. Immerhin gelang es, mit individuell auf ihn zugeschnittenen Maßnahmen eine außergerichtliche Einigung zu erzielen, die H. viel seiner finanziellen Last nahm. H.s ausdrücklicher und herzlicher Dank gilt seinem Schuldnercoach, den er insbesondere „für Einfühlungsvermögen und Freundlichkeit, die heutzutage immer seltener wird“ schätzte.
Was dabei nicht vergessen werden sollte: Das ehrenamtliche Schuldnercoaching hätte kaum so arbeiten können, wenn es nicht selbst Unterstützung erfahren hätte. Es dankt deshalb für die gute Zusammenarbeit im letzten Jahr dem Nürnberger Zentrum Insolvenzberatung (ZIB), der Stadt Nürnberg, der Stadtmission Nürnberg, der Nürnberger Zeitung, dem Zentrum Aktiver Bürger, Caritas, Straßenkreuzer, dem Kulturladen Zeltnerschloss, dem Freiwilligenzentrum Fürth, foodsharing, der Stadt Erlangen, der Rummelsberger Diakonie, dem ESP-Projekt und der Strafentlassenenhilfe CISS e.V.