Vorbereitungsprogramm der Jugendfeier 2023 nimmt Fahrt auf

Mit den ersten Workshops und Thementagen hat die Vorbereitung auf die diesjährige Jugendfeier so richtig begonnen. Dabei erfuhren die Jugendlichen viel über den praktischen Humanismus, konnten sich bei Führungen und Besuchen mit dem Problem der Obdachlosigkeit und dem „Low Waste“-Konzept beschäftigen und produzierten eine ganze Radiosendung über sich, die Jugendfeier und den Humanismus.

„Habe den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.“

Nach dem gelungenen Auftakt mit dem Kennenlerntreffen sind die Teilnehmenden der diesjährigen Jugendfeier am 3. Februar mit dem Referenten der Humanistischen Vereinigung, Dr. Stefan Lobenhofer, im Humanistischen Zentrum zusammengekommen, um sich Antworten auf ihre Fragen zum Thema Humanismus geben zu lassen.   
Angefangen bei den Wurzeln des Humanismus in der Antike und der Bedeutung von griechischen und römischen Philosophen ging es mit einem kurzen geschichtlichen Abriss weiter zur Aufklärung und der Entwicklung der humanistischen Bewegung seit dem 19. Jahrhundert. Im Zentrum stehen die Menschenrechte, sowie die Bedeutung von Gemeinschaft und Zugehörigkeit für den Einzelnen, gleichrangig zur Relevanz von wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Abgeschlossen wurde das Gespräch mit einem Gedankenexperiment, dem „Trolley-Problem“, aus dem heraus eine sehr lebhafte Entwicklung über richtige und falsche Entscheidungen in schwierigen Situationen, was moralisch richtig und was moralisch falsch ist.
Am nächsten Tag produzierte ein Teil der Jugendlichen im Jugendradio Freespirit eine einstündige Sendung: Inhaltlich ging es zunächst nochmal um Humanismus - dafür hatten die Jugendlichen tags zuvor auch Dr. Stefan Lobenhofer interviewt - danach um die Jugendfeier, was das eigentlich genau ist und was die Jugendlichen in dem halben Jahr vor der Feier so alles machen und warum sie sich für die Jugendfeier entschieden haben.
Gegen Mittag stellte sich dann Samuel von Verein „Nürnberg autofrei“ für ein Interview im Studio zur Verfügung. Die Jugendfeierlinge haben nämlich rausgefunden, was es mit dem erfahrbaren Parkplatz für Menschen vor der Cultfactory Luise auf sich hat: Ein Parklet ist ein so genanntes Stadtmöbel auf ehemaligen Parkplatzflächen, das Menschen mittels Aufbauten mehr öffentlichen Raum zur Verfügung stellt.
Moderiert wurde die Sendung selbstverständlich von den Jugendlichen selbst, die auch die Musik für die aktuelle Ausgabe ausgewählt haben.

Reinhören und nicht verpassen: https://www.free-spirit.de/2023/02/jugendfeier-humanismus-und-nuernberg-autorfrei/


Sinnvoll shoppen, wenig verbrauchen, Müll vermeiden

Aus verschiedenen Vorschlägen zum Thema „Low Waste“ hatten sich die Teilnehmer*innen der Jugendfeier 2023 für einen Besuch in einem Unverpacktladen mit anschließendem Kochen ohne Verpackungsmüll entschieden. Die Gruppe traf sich gleich am Laden, inspizierte das Sortiment und holte sich nützliche Anregungen zur Umsetzung der Low Waste-Idee. Neben dem Verzicht auf unnötigen Müll ist die Vermeidung von Lebensmittel-verschwendung in unserer Wegwerfgesellschaft ein wichtiges Ziel.
Im Anschluss wurde in der Humanistischen Kita St. Peter gemeinsam gekocht. Nachdem die Aufgaben verteilt waren, wurde fleißig gemeinsam Gemüse geschnippelt, eine leckere vegane Tomatensauce und Salat zubereitet sowie die Nudeln gekocht. Hmmmh, lecker! Übrig gebliebene Reste wurden – dem Nachhaltigkeitsgedanken entsprechend–  von den Teilnehmenden und dem Team in mitgebrachte Schüsseln und Töpfe mitgenommen, so dass nichts weg geworfen werden musste. Die Veranstaltung wurde von Madeleine Stauber, Erzieherin in Ausbildung und Mira Illy (Vorsitzende der JuHus) durchgeführt.

Klaus und sein Leben in der Obdachlosigkeit

An einem weiteren Thementag hat sich ein Teil der Jugendfeiergruppe in Nürnberg mit Obdachlosigkeit beschäftigt und dabei von einem Betroffenen sehr authentische Eindrücke geschildert bekommen:
Seit 1994 unterstützt der Verein „Straßenkreuzer e.V.“ Menschen ohne Wohnung und gibt dafür auch eine gleichnamige Zeitschrift heraus, die arme, erwerbslose und obdachlose Menschen für derzeit 2,20 Euro verkaufen. Seit 2008 werden aber auch Stadtführungen angeboten.
Die Gruppe der Jugendlichen traf sich am 11. Februar am Handwerkerhof mit Klaus, einem der Stadtführer des Straßenkreuzers, der aus eigenen Erfahrungen von den Problemen und den Auswirkungen von Obdachlosigkeit berichten kann, er selbst war 10 Jahre lang ohne Bleibe. Anschließend ging es zum „SleepIn“, einer Notschlafstelle für Jugendliche im Alter von 16-21 Jahren. Klaus konnte viel erzählen von seinen Erlebnissen mit Einrichtungen und Ämtern, die Hilfe anbieten und er berichtet von Hilfsmöglichkeiten für junge Menschen.  
Klaus beantwortete viele Fragen und gab viele persönliche Einblicke, wie er selbst wohnungslos wurde, wo er damals untergekommen ist und dass er manchmal sogar in Mülltonnen geschlafen hat. Er berichtete von Ausgrenzung und Folgeproblemen; lange Zeit hat er ohne staatliche Unterstützung v.a. durch Flaschensammeln und vom Dosenpfand überlebt.
Seit fünf Jahren lebt Klaus wieder in einer Wohnung. Mittlerweile leitet er als Festangestellter für den Straßenkreuzer das Projekt „Spende Dein Pfand“ und koordiniert die Aufstellung und das Leeren der Container, z.B. am Flughafen und am Hauptbahnhof.
Vielen Dank für die ehrlichen und offenen Einblicke und die intensive Erfahrung und alles Gute!


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