Plädoyer für Verantwortung, Gemeinsinn und eine demokratische Zukunft!

Bild: Bundesregierung / Steffen Kugler

Bild: Bundesregierung / Jesco Denzel

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Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender haben vergangenen Freitag beim Neujahrsempfang auf Schloss Bellevue rund 60 Ehrenamtliche aus allen Bundesländern empfangen.

Unter den Gästen waren neben Bundeskanzler Olaf Scholz und mehreren Bundesminister*innen auch Repräsentant*innen des öffentlichen Lebens aus Wirtschaft, Gewerkschaften, Kultur und Zivilgesellschaft, die sich um das Gemeinwohl in besonderer Weise verdient gemacht haben, unter ihnen auch der Präsident der Humanistischen Vereinigung, Sebastian Rothlauf. Den empfing Steinmeier mit den Worten "Herr Rothlauf, alle Jahre wieder!", und gab ihm nach einem freundlichen Austausch beste Neujahrswünsche für ihn und die Humanistische Vereinigung mit auf den Weg. Rothlauf hatte ebenfalls herzliche Wünsche für das neue Jahr geäußert – und seine Freude, die humanistische Weltanschauungsgemeinschaft beim Empfang repräsentieren zu können.

Angesichts der großen Schar an Gästen ergaben sich einige Gelegenheiten, mit Menschen aus unterschiedlichen interessanten Tätigkeitsfeldern zu sprechen und auch neue Kontakte zu knüpfen. Wie beispielsweise zum Präsidenten der Diakonie Deutschland, Herrn Rüdiger Schuch, dem Vorsitzenden des Zentralrates der Sinti und Roma, Herrn Romani Rose und einem der Bundesvorsitzenden der türkischen Gemeinde in Deutschland, Herrn Gökay Sofuoğlu. Es waren allesamt sehr angenehme Gespräche, wenngleich auffiel, dass jede Gesprächsrunde früher oder später bei den Themen Wahlkampf und drohender Wahlerfolg der AfD landete.

Zwei weitere Begegnungen sollen nicht unerwähnt bleiben: Mit Winfried Hardinghaus vom Deutschen Hospiz- und Palliativverband hatte Rothlauf ein interessantes Gespräch zu Standpunkten in der Sterbehilfedebatte und mit Kai Sprenger, Direktor der Stiftung "Orte der deutschen Demokratiegeschichte", der sich letztes Jahr sehr für unser Jubiläum und unsere Verbandsgeschichte interessiert hatte, wurde sogar eine mögliche zukünftige Kooperation besprochen.

In seiner Rede dankte Steinmeier anschließend den Bürgerinnen und Bürgern, die sich tagtäglich für andere und für ein gutes Miteinander in unserem Land einsetzen. Diese zeigten den Gemeinsinn, den unsere Demokratie brauche, ließen sich von Krisen und Katastrophen nicht entmutigen und seien bereit, Verantwortung auch für Mitmenschen zu übernehmen.

„Wir stehen vor einer wegweisenden Wahl, unser Land braucht in dieser Zeit der Umbrüche, Krisen und Konflikte möglichst schnell eine handlungsfähige Regierung. Wir brauchen möglichst schnell wieder politische Stabilität in unserem Land. (…) Ob im kleinen Kreis oder in der großen Öffentlichkeit: Wir brauchen jetzt vernünftige Debatten auf der Grundlage von Fakten, wir brauchen den respektvollen Streit mit Argumenten. (…) Entscheiden wir uns für eine demokratische Zukunft, in der hoffentlich auch weiterhin Verständigung, Zusammenarbeit und Kompromisse möglich bleiben! Stimmen wir für eine offene Gesellschaft, in der Menschenfeindlichkeit keinen Platz findet! Verteidigen wir unsere Demokratie, und halten wir sie stark!“

Beim Empfang und dem anschließenden Essen waren Ehrenamtliche in ihrer ganzen Vielfalt versammelt: Die einen sind für alte und einsame Menschen da, begleiten Sterbende im Hospiz, beraten und trösten Angehörige. Andere kümmern sich um Kinder und Jugendliche, stärken sie etwa durch Sport- oder Zirkusprojekte oder unterstützen Menschen mit chronischen Erkrankungen oder Beeinträchtigungen, egal, ob sie ein Rollstuhlcafé betreiben oder eine Selbsthilfegruppe leiten.

Manche der Gäste unterstützen Geflüchtete und Zugewanderte, setzen sich für Menschen ein, die Ausgrenzung und Benachteiligung erleben oder engagieren sich für politische Bildung, halten die Erinnerung an Diktatur und Unrecht wach und kämpfen auf verschiedene Weise gegen Menschenfeindlichkeit, Hass und Gewalt.

Nicht unerwähnt ließ Steinmeier auch die Menschen, die das Kulturleben auf dem Land bereichern, indem sie kleine Kinos betreiben, Museen gründen oder lokales Brauchtum pflegen. Genauso wie diejenigen, die sich im Katastrophenschutz, im Rettungsdienst, bei der DLRG, dem THW oder der Feuerwehr engagieren. Andere kümmern sich um die medizinische Versorgung von Menschen in armen und krisengeschüttelten Ländern, bringen den Umwelt- und Klimaschutz voran oder setzen sich für das Tierwohl ein. Der Bundespräsident zeigte sich überzeugt, dass...

 „...bei aller Verschiedenheit, die uns auszeichnet – uns alle hier im Land verbindet viel mehr, als uns trennt. Ihr Engagement, liebe Gäste, bereitet den Boden, auf dem Respekt und Vertrauen, Mut und Zuversicht, Menschlichkeit und Gemeinsinn wachsen können – und nichts brauchen wir dringender in diesen Tagen als genau das. Und das Beste ist: Sie sind nicht allein! Es gibt Millionen von Menschen in unserem Land, die sich Tag für Tag engagieren, ob im klassischen Ehrenamt, in einem Projekt oder einem Freiwilligendienst. Aber wir wissen eben auch: In unserer alternden Gesellschaft altert auch das Ehrenamt. Immer mehr Verantwortung lastet auf immer weniger Schultern. Manche Engagierte sind erschöpft, ausgepowert; manche geben auf, weil sie für das, was sie für die Allgemeinheit tun, sogar beschimpft, beleidigt oder angegriffen werden.“

Das Ehrenamt sei eine wichtige Klammer in unserer pluralen Gesellschaft, im Ehrenamt begegne sich die Gesellschaft in ihrer ganzen Vielfalt. Wir brauchen das Ehrenamt, es verdiene noch mehr Wertschätzung und vor allem noch mehr Nachahmer:

„Deshalb meine Bitte: Stecken Sie andere an mit Ihrem Verständnis von Gemeinsinn! Wir brauchen jetzt alle Kräfte der Mitmenschlichkeit, die in unserer Gesellschaft stecken. Und ich persönlich glaube, dass sogar eine soziale Pflichtzeit dazu ein guter Weg wäre, damit sich jeder einmal im Leben eine Zeit lang für andere, für die Gemeinschaft engagiert. Auf Mitmenschlichkeit und Gemeinsinn, auf ein friedlicheres neues Jahr, auf unser gemeinsames Wohl! Danke, dass Sie da sind!“

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