Humanistisches Magazin im Juli 2021: Erste Humanistische Seelsorge für Seeleute und 150 Jahre Humanistischer Unterricht in Bayern
Es ist eine Premiere der besonderen Art: Mit dem Seafarer’s Social Service Oldenburg (SSSO) hat die erste humanistische Einrichtung dieser Art in Europa den Betrieb aufgenommen. Der Club 50 Miles, der unter dem Dach des SSSO betrieben wird, bietet seit einigen Monaten Seeleuten unabhängig von ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrer Weltanschauung Hilfe und Unterstützung fernab ihrer Familien. Und der Bedarf ist groß, denn die Arbeit auf einem Schiff ist eine Belastung für Körper und Geist: Wenig Platz, viel Lärm, kaum Erholung. Studien haben im vergangenen Jahr gezeigt, wie isoliert und einsam sich Seeleute an Bord fühlen. Die Coronavirus-Pandemie verschäft die Situation noch. Viele Seeleute saßen oder sitzen wegen der Reisebeschränkungen an Bord fest. HV-Regionalgeschäftsführer Jürgen Steinecke gibt Einblicke in die Arbeit des SSSO und resummiert die ersten Erfahrungen.
Im zweiten Teil der Sendung blicken wir zunächst einmal 150 Jahre in die Vergangenheit, denn so lange ist es her, dass erstmals in Bayern freireligiöser Unterricht anstelle des klassischen Religionsunterrichts als Pflichtfach an einer öffentlichen Schule eingeführt wurde. Es folgte eine sehr wechselhafte Geschichte mit Verboten, Wiederzulassung und Einschränkungen. Und obwohl sich der Bevölkerungsanteil, der sich keiner der großen Religionen zugehörig fühlt, auch im Freistaat stetig wächst, gibt es für diese Gruppe bis heute keine gleichgestellt und wertebildende Alternative zum Religionsunterricht. Dr. Stefan Lobenhofer hat vor Kurzem das Online-Kolloquium "150 Jahre Humanistischer Unterricht in Bayern" mit verschiedenen Experten organisiert und berichtet über die Sachlage und Ergebnisse der Veranstaltung.