Humanistische Weltanschauung im Vorstand im neuen Rat der Religionen
In einer feierlichen Zeremonie am gestrigen Mittwoch hielten die Gründungsmitglieder symbolisch jeweils einen Baustein in der Hand, auf dem der Name ihrer Religion oder Weltanschauung zu lesen war. Die Steine und das Gruppenbild stehen symbolisch für den gemeinsamen Aufbau einer neuen, strukturierten Plattform des interreligiösen Dialogs.
Besonders bemerkenswert an dieser Gründung ist die einzigartige Stellung der Humanistischen Weltanschauung innerhalb des Vereins. Denn erstmals in Deutschland ist der Humanismus nicht nur gleichberechtigtes Mitglied, sondern auch im Vorstand eines interreligiösen Vereins vertreten. Die Humanist*innen, die bereits seit 2006 durch den Leiter der HV-Regionalgeschäftsstelle Norddeutschland, Jürgen Steinecke, im Forum der Religionen präsent waren, werden durch ihn auch im neuen Vorstand für die kommenden drei Jahre repräsentiert. Unterstützt wird er dabei von Sascha Rother, der als stellvertretendes Vorstandsmitglied die Interessen des Humanistischen Verbands vertritt. Auf dem symbolischen Baustein der Humanisten ist das allgemein für die Humanistische Weltanschauung gewählte Logo abgebildet.
Ziele und Werte des „Rat der Religionen e.V.“
Der neu gegründete Verein „Rat der Religionen Hannover e.V.“ hat sich zum Ziel gesetzt, den interreligiösen und interkulturellen Dialog in der Stadt und Region Hannover zu fördern. Im Mittelpunkt stehen das Gespräch und die Begegnung zwischen den verschiedenen Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, das Erörtern gemeinsamer Anliegen sowie das Entwickeln tragfähiger interreligiöser Strukturen. Der Verein strebt an, in Politik und Gesellschaft für ein friedliches und respektvolles Miteinander einzutreten.
Der Rat bekennt sich ausdrücklich zu den Werten des Grundgesetzes, insbesondere zu den Grundrechten und der freiheitlich-demokratischen Grundordnung. Er setzt sich für die Verwirklichung dieser Werte ein und tritt für die Religionsfreiheit sowie für die Freiheit der Meinung, der Presse, der Kunst und der Wissenschaft ein. Der Verein bekräftigt das Recht eines jeden Menschen, selbstbestimmt über seine religiöse oder weltanschauliche Zugehörigkeit zu entscheiden und lehnt jede Form von Diskriminierung aufgrund von Glauben, Herkunft, Geschlecht oder Hautfarbe entschieden ab.
Darüber hinaus engagiert sich der Verein für die Gleichberechtigung der Geschlechter und die gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen am gesellschaftlichen, politischen und beruflichen Leben. Mit einer Haltung des Respekts und der Achtung gegenüber dem Anderen will der „Rat der Religionen e.V.“ dazu beitragen, Vorurteile abzubauen, gegenseitiges Verständnis zu vertiefen und das friedliche Zusammenleben in der Gesellschaft zu fördern.
Mit der Gründung des „Rat der Religionen e.V.“ wurde ein bedeutender Schritt für die interreligiöse und interkulturelle Verständigung in Hannover getan. Der Verein setzt damit ein starkes Zeichen für den Dialog und das Miteinander in einer pluralistischen Gesellschaft.