Humanistische Militärseelsorge in der Bundeswehr
Neben physischen Beanspruchungen sind Bundeswehrsoldat*innen häufig auch enormen psychischen Belastungen ausgesetzt. Seelsorger*innen können für Betroffene ein wichtiger Beistand sein.
Bislang können sich Hilfesuchende der Bundeswehr jedoch ausschließlich an eine religiös ausgerichtete Seelsorge wenden. Es fehlt an Diversität und einem seelsorgerischen Angebot für Nichtreligiöse. Dabei fühlt sich rund die Hälfte aller Bundeswehrsoldat*innen keiner Religion zugehörig, wie eine Studie aus dem Jahr 2013 zeigt. Für diese Menschen könnte eine nichtreligiöse Seelsorge ein wichtiges Angebot sein. In Belgien und den Niederlanden arbeiten bereits humanistische Militärseelsorger*innen erfolgreich in Kasernen oder auf Einsätzen. Nach dem Vorbild unserer Nachbarländer könnten auch Soldat*innen in Deutschland von einer humanistischen Seelsorge profitieren.
Wir freuen uns, dass das wichtige Thema Eingang in die aktuelle Ausgabe des Verbandsmagazin der Bundeswehr gefunden hat:
Zum Artikel "Humanistische Militärseelsorge in den Niederlanden: Religion spielt keine Rolle" aus dem Verbandsmagazin der Bundeswehr
Die Humanistische Vereinigung steht diesbezüglich in einem aktiven Dialog mit dem BundeswehrVerband. Wir teilen die Einschätzung des Verbandes, dass das Augenmerk im Moment auf der Einführung der Militärseelsorgen für jüdische und muslimische Soldat*innen liegt. Umso wichtiger ist es, sich weiter mit starken Partner*innen dafür einzusetzen, dass nichtreligiöse Soldat*innen künftig ebenfalls ein passendes Seelsorgeangebot erhalten. In ihrem Eckpunktepapier zur Humanistischen Militärseelsorge in der Bundeswehr fordert die Humanistische Vereinigung eine flächendeckende Militärseelsorge für Deutsche Bundeswehrsoldat*innen. Sie freut sich hierzu über den Austausch mit Soldat*innen und Kooperationspartner*innen unter: militaerseelsorge[at]humanistische-vereinigung.de