Humanistische Lebenskunde: Raus aus dem Wald!

Im neuen Format „Humanistische Plattform“ stellt der HVD Bayern künftig wichtige inhaltliche Positionen und politische Strategien vor. Den Anfang machte am 17. Oktober eine zentrale Frage der humanistischen Wertebildung: die Einführung des Schulfaches „Humanistische Lebenskunde“ (HLK) als allgemeinbildendes Fach in Bayern.

Einen Antrag dafür haben Auszubildende einer Fachakademie für Sozialpädagogik gestellt, und auch der HVD Bayern will das Fach eingerichtet sehen. Ulrike von Chossy, Schulmanagerin und pädagogische Geschäftsführerin des HVD Bayern, erzählte aus ihrer Praxis, davon, wie schwer es einmal war, bei einem Todesfall in einer Familie Trost zu spenden. „Das haben wir uns mittlerweile erarbeitet, wie wir auf so etwas gut reagieren, aber wir brauchen dringend auf unsere weltlich-humanistischen Bedürfnisse zugeschnittene Pädagoginnen, die das leisten können, ohne zu sagen ‚Der Papa ist jetzt im Himmel‘.“

An der Humanistischen Grundschule Fürth wird HLK schon seit 2008 erfolgreich (als Ersatzfach zu Religion) unterrichtet. Wobei „unterrichten“ vielleicht irreführend sein mag, denn es geht darum, Fragen und Bedürfnisse der Kinder auf Augenhöhe zu diskutieren, diskursiv zu Schlussfolgerungen zu kommen und damit einen Beitrag zu Pluralität und Toleranz in der Gesellschaft zu leisten. Was denn der konkrete Inhalt von HLK sei, wollte das Publikum wissen. Kernthemen seien je nach Alter der Humanismus mit seiner Geschichte, Idealen und Vordenkerinnen, Identität, Sinnfindung, Freundschaft, Krisenbewältigung, Glück, Politik, Soziales, Evolution, Mythen und Märchen, kurzum: Alles, was im Leben bewegt.

Nur in glücklichen Ausnahmefällen finde so etwas bereits im Ethikunterricht statt, denn der sei in Bayern leider bisher oftmals „Religionsunterricht durch die Hintertür“, wie Michael Bauer berichtete. Gäbe es das Fach HLK, dann müssten auch Lehrstühle installiert werden, eine Professionalisierung wäre von Nöten. Selbst das fehle beim bisherigen Fach Ethik in Bayern, denn das könne jeder Lehrer mit Staatsexamen und „grundsätzlichem Interesse an ethischen Grundfragen“ unterrichten, erzählte von Chossy. Ein weites Feld also, die organisatorischen wie juristischen Hürden sind hoch und der politische Wille in den zuständigen Ministerien schwach ausgeprägt. Der HVD Bayern sei da allerdings schon einiges gewohnt und dadurch sehr hartnäckig, berichtet Michael Bauer. Mit „Raus aus dem Wald!“ und hin zu einer kritischen Gesellschaft, schloss Bauer die lebhafte Diskussion und Veranstaltung.

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