Gleiche Pflichten, gleiche Rechte!

Die Studie "Gläserne Wände" ist der erste umfassende Bericht über die Benachteiligung konfessions- und religionsfreier Menschen in Deutschland.

Zum Start des Themenjahres „Freier Glaube. Freies Denken. Gleiches Recht.“ der Antidiskriminierungsstelle des Bundes haben die zuständigen bayerischen Fachpolitikerinnen und -politiker sowie die bayerischen Landtagsfraktionen den Bericht Gläserne Wände zur Benachteiligung nichtreligiöser Menschen in Deutschland erhalten.

Mehr als 26 Millionen Menschen in der Bundesrepublik, rund ein Drittel der Bevölkerung, gehören keiner Konfession an – ihre Zahl wächst stetig. Ähnlich verhält es sich in Bayern, wo insbesondere in den Großstädten die nichtreligiösen BürgerInnen bereits die größte Gruppe darstellen. Diese BürgerInnen besitzen überwiegend Lebensauffassungen, die von humanistischen Prinzipien und Wertvorstellungen geprägt sind. Doch wer in Bayern keiner Kirche oder anderen großen Religionsgemeinschaft angehört, hat oftmals die schlechteren Karten: auf dem Arbeitsmarkt, im Bildungssystem, in der Politik, in den Medien und in der öffentlichen Wahrnehmung.

Auf die sich weltanschaulich seit langem wandelnde Gesellschaft haben Politik und Gesetzgeber – auf Bundes- und auf Länderebene – bisher allerdings überwiegend zögerlich und nicht selten auch abwehrend reagiert. Diese Feststellung vertritt nicht nur der Humanistische Verband. So heißt es dazu im Abschlussbericht der Kommission „Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat“ von Bündnis 90/Die Grünen: „Religions- und Weltanschauungspolitik muss auf die veränderte Wirklichkeit der religiösen Landschaft antworten, aber auch all diejenigen berücksichtigen, die sich als religions- und weltanschauungsfrei betrachten. Doch eine hierauf gerichtete Politik findet faktisch kaum statt.“

Zum Start des Themenjahres „Freier Glaube. Freies Denken. Gleiches Recht.“ der Antidiskriminierungsstelle der Bundesrepublik ist darum am 6. April der Bericht Gläserne Wände an die religionspolitischen Sprecherinnen und Sprecher sowie die Fraktionen der im Bayerischen Landtag vertretenen Parteien versendet worden. Zeitgleich wird der Bericht an alle Bundestagsabgeordneten übergeben.

Die im September 2015 in Berlin erstmals vorgestellte Broschüre Gläserne Wände beschreibt auf rund 100 Seiten, in welchen Bereichen BürgerInnen ohne religiöse Lebensauffassung benachteiligt werden. Sie erläutert politische und rechtliche Hintergründe des Status quo und nennt Fallbeispiele. Komplettiert werden die Darstellungen durch Vorschläge, wie die Politik Benachteiligungen abbauen könnte, eine Auswahl relevanter statistischer Befunde sowie durch O-Töne konfessionsfreier und nichtreligiöser Menschen aus ganz Deutschland.

Michael Bauer, Co-Autor des Berichts und Vorstand des Humanistischen Verbandes Bayern sagt anlässlich der Übergabe: „Mit dem Bericht wollen wir die Aufmerksamkeit der Landtagsabgeordneten auf Probleme und Forderungen derjenigen WählerInnen lenken, die ihre Lebensauffassung ohne eine Bezugnahme auf religiöse Vorstellungen begründen.“ Er betont, dass HumanistInnen sich für ein gleichberechtigtes, selbstbestimmtes und bevormundungsfreies Zusammenleben aller BürgerInnen einsetzen – und gegen Benachteiligungen aufgrund des religiösen bzw. weltanschaulichen Bekenntnisses. „Doch viele dieser Menschen, die zweifellos ebenso wertvolle Beiträge für unsere Gesellschaft erbringen wie konfessionell organisierte BürgerInnen, müssen leider sehen, dass auch in Bayern für sie gilt: gleiche Pflichten, aber weniger Rechte. Dies steht den Vorgaben des Grundgesetzes und der bayerischen Verfassung entgegen und bricht mit den Prinzipien und Werten einer offenen, demokratischen Gesellschaft.“

Der Bericht Gläserne Wände zur Benachteiligung nichtreligiöser Menschen kann hier als kostenfreies PDF heruntergeladen oder als gedruckte Broschüre bestellt werden: www.glaeserne-waende.de

Facebook ButtonTwitter ButtonInstagramm Button

So können Sie unsere Internetseite im Browser vergrößern, um die Lesbarkeit noch weiter zu steigern und natürlich auch verkleinern:

Die Strg-Taste (Strg = Steuerung) ist jeweils ganz rechts und links in der untersten Tastenreihe zu finden. Auf englischen Tastaturen heißt diese Taste Ctrl (= Control). Beim Mac anstelle der Strg- die Befehl-Taste (cmd) drücken.

  1. Strg-Taste gedrückt halten und +/- Tasten drücken. Im Firefox und Google Chrome kann die Größe mit Strg und 0 wieder auf Standard zurückgesetzt werden.
  2. Strg-Taste gedrückt halten und Mausrad drehen. Internet Explorer (IE): Nach oben drehen = vergrößern. Firefox: Nach oben drehen = verkleinern.
  3. Über das Menü: Im IE lässt sich die Schriftgröße im Menü Ansicht > Textgröße in fünf Größen ändern. Beim Firefox kann man über das Menü Ansicht > Schriftgrad die Darstellungsgröße schrittweise verändern oder zurücksetzen, die Tastenkürzel stehen daneben.

Alle 3 Möglichkeiten funktionieren zumindest im Internet Explorer und im Mozilla Firefox, die Variante 1. ist auch bei vielen anderen Browsern Standard.