Es duftet, brennt und grünt! Die JuHu-Kids erkunden und „erschmecken“ einen Heilkräutergarten
Die Humanistische Grundschule in Fürth war der Treffpunkt, dort wurden alle Kinder vom Team der Jugendarbeit der Humanistischen Vereinigung empfangen, bevor es dann mit der U-Bahn nach Nürnberg ging. Gegen 9:30 Uhr erreichte die Gruppe den Heilkräutergarten in der Stadtmauer beim Hallertor und suchte sich zunächst einmal ein sonniges Plätzchen für eine Vesper.
Danach begrüßte Erna König, Kräuterfachfrau vom Bund Naturschutz, die JuHu-Kids und erzählte von den vielen Verwendungsmöglichkeiten für Kräuter wie Lavendel, Fenchel oder Thymian, über deren Blüte und ihre heilsamen Wirkungen.
Der Schwerpunkt der Ausführungen lag aber auf der essbaren Brennnessel - in vielerlei Hinsicht eine gesunde Heilpflanze. In Deutschland gilt die Brennnessel als lästiges Unkraut, weil deren Nesseln bei Berührung auf der Haut brennen. Dabei kann sie sehr vielseitig verwendet werden. Ob Magenbeschwerden oder Durchblutungsprobleme, die Brennnessel kann helfen. Außerdem lässt sich aus ihren Fasern Garn verarbeiten und daraus kann Kleidung hergestellt werden. Erstaunlich! Überraschend lecker schmecken ihre Samen, welche die Kinder zusammen mit Meersalz in kleinen Mörsern zerstießen und auf ein Frischkäsebrot gaben. Eine überraschende Erfahrung und der Beweis, dass Volksglaube und Vorurteile auch bei angeblich nutzlosen Pflanzen häufig danebenliegen.
Nach der Führung spazierte die Gruppe das kurze Stück zum JuHu-Turm und nach kurzem Ratespaß wussten alle: Es gibt Brennnesselsuppe! Zusammen wurden unter Tränen Zwiebeln und Knoblauch geschnitten, Lauch geputzt und Kartoffeln geschält. Am meisten Arbeit machten die Brennnesseln: Gut geschützt zupften die Kinder Blatt für Blatt vom Stiel, aber sogar durch zwei Lagen Handschuhe brannten die spitzen Härchen. In ein wenig Brühe kochten die Blätter und das Gemüse für die Suppe und wurden dann püriert und abgeschmeckt. Ein wenig Sahne und Crème fraîche sorgten für die gewünschte Sämigkeit.
Und siehe da, allen Kindern schmeckte es richtig gut, so dass fast der ganze Topf Suppe verdrückt wurde. Nach dem gemeinschaftlichen Aufräumen und dem Abwasch war bis zur Abholung um 16 Uhr noch ausreichend Zeit zum Spielen auf dem nahegelegenen Spielplatz.
Übrigens gibt es jeden Freitag oder nach Vereinbarung im Kräutergarten von 16 bis 18 Uhr kostenlose Führungen. Die sind auf Anfrage sogar auf Englisch, Russisch und Japanisch möglich. Das Angebot gibt es zeitgleich auch in den Hesperidengärten im Stadtteil St.Johannis, wo der Bund Naturschutz einen weiteren Kräutergarten betreut.