Wir feiern unser 175. Jubiläum – Seit 1848 für Menschlichkeit und Vernunft

Die HV feiert in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen und blickt zurück auf eine lange ereignisreiche Geschichte.

Die Humanistische Vereinigung (HV) feiert in diesem Jahr ihr 175-jähriges Bestehen und freut sich, mit Mitgliedern, Freund*innen, Mitarbeitenden und allen weltoffenen Menschen gemeinsam auf die lange Geschichte und vielen Errungenschaften seit ihrer Gründung 1848 zurückzublicken. Zum heutigen Welthumanist*innentag erinnert die HV, welche Errungenschaften sie seit der Gründung erlangt hat.

Dazu Sebastian Rothlauf, Präsident der Humanistischen Vereinigung:
Allen Widrigkeiten wie Verboten, Verfolgung und Unterdrückung zum Trotz trat die HV immer konsequent für die Werte der Aufklärung, die Freiheit des Denkens, die Religions- und Weltanschauungsfreiheit sowie die Anerkennung der Menschenrechte ein. Sie hat damit das humanistische Leben in Deutschland mitgestaltet. In den 175 Jahren ihres Bestehens erhob sie in einer oft von Dogmatismus, Engstirnigkeit und Autoritätsglauben geprägten Welt immer wieder ihre Stimme für Vernunft und Fortschritt. In der Folge fanden bei ihr unzählige Menschen eine geistige Heimat und eine Gemeinschaft Gleichgesinnter."

Weiter dazu Michael Bauer, Vorstand der Humanistischen Vereinigung:
„Nach so vielen Jahren ist uns eines klar: Was lange währen will, das darf nicht stehen bleiben. Die Menschen, die bei uns immer im Mittelpunkt standen, gestalten und formen unseren Weg täglich mit. Wir sind eine Organisation im ständigen Wandel und das ist auch der Grund dafür, dass es uns schon seit 175 Jahren gibt.“

Die Humanistische Vereinigung heute:
Die HV tritt heute in Deutschland und weltweit für Menschen ein, die ihr Leben frei von religiösen Bezügen leben und gestalten möchten. Sie steht für eine vielfältige und tolerante Gesellschaft, in der Menschen unterschiedlicher Weltanschauungen und Religionen gut zusammenleben. In allen Lebensphasen begleitet sie Menschen und hilft ihnen dabei, ihrem Leben aus eigenen Überzeugungen und Handlungen heraus Sinn zu verleihen. Die Weltanschauungsgemeinschaft hat die Eigenschaft einer öffentlich-rechtlichen Körperschaft und orientiert sich an den Grundwerten des Humanismus: Freiheit, Bildung und Mitmenschlichkeit. Diese bilden das Fundament ihres bundesweiten Engagements in sozialen, pädagogischen und politischen Bereichen: Ihr Tätigkeitsspektrum reicht von weltlichen Namensfeiern, Jugendfeiern, Hochzeits- und Trauerfeiern, über Kitas, eine Grundschule, eine heilpädagogische Jugendeinrichtung, ein Studienwerk und Studierendenwohnheime, sowie Kultur-, Beratungs- und Seelsorgeeinrichtungen. Damit schafft die HV Orte, an denen Wertebildung stattfindet und hilft Menschen in ihren konkreten Lebenssituationen. Auf politischer Ebene engagiert sie sich unter anderem für die Wahrung der weltanschaulichen Neutralität staatlichen Handelns, für Meinungs- und Bekenntnisfreiheit, den Schutz von bedrohten und verfolgten Humanist*innen weltweit und für Selbstbestimmung über das eigene Leben und die Chancengleichheit aller Menschen. Als Teil der internationalen Humanistischen Bewegung ist sie Mitglied der Humanists International (HI), die beratende Stimme bei der UNO, der UNESCO und beim Europarat hat und weltweit mehr als vier Millionen Menschen repräsentiert.

Die Humanistischen Vereinigung in ihrer Geschichte:
Ihre Wurzeln hat die Humanistische Vereinigung in Nürnberg. Schon im Jahr 1848 wurde hier eine "freie christliche Gemeinde" im Sinne der religiösen Reformbestrebungen des ehemaligen Geistlichen Johannes Ronge gegründet. Nach der Zwangsauflösung 1852, der Wiederzulassung in den 1860er Jahren und später als "Freireligiöse Gemeinde" beschäftigte man hauptberufliche Sprecher*innen für die gemeindlichen Feiern sowie Lehrer*innen für einen freireligiösen Unterricht an den öffentlichen Schulen. Auch der Philosoph Ludwig Feuerbach, der am Nürnberger Rechenberg lebte und dem heute dort ein "Philosophenweg" gewidmet ist, zählte zu den Mitgliedern. In der Weimarer Republik erreichte die Mitgliederzahl des "Bundes für Geistesfreiheit", wie die Gemeinde seit 1927 hieß, etliche tausend Menschen. Sie wurde nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten verboten und zerschlagen, der Vorsitzende, Richard Schramm, wurde inhaftiert. Nach dem Ende der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft wurde der "Bund für Geistesfreiheit" (bfg) rekonstituiert.

In einem Stadtmauerturm, der heute die Ausstellung der turmdersinne gGmbH beherbergt, fand seither eine engagierte Jugendarbeit statt. Der bfg wirkte in den 1970er und 80er Jahren auch im Umfeld der Neuen Sozialen Bewegungen für Frieden, Frauenrechte und internationale Solidarität. So geht z. B. die Benennung des Platzes am Südausgang des Hauptbahnhofes in "Nelson-Mandela-Platz" u. a. auf seine Initiative zurück. Die Eröffnung des ersten Humanistischen Kindergartens im Stadtteil Mögeldorf 1994 markiert den Beginn der verstärkten Hinwendung zu einem "praktischen Humanismus", die 1997 durch die Umbenennung in "Humanistischer Verband Deutschlands - HVD-Nürnberg" unterstrichen wurde, im Juli 2019 dann in "Humanistische Vereinigung".

Der Humanismus, wie er von der HV heute vertreten wird, versteht sich als positive Weltanschauung, als eine Art, das Leben zu leben – als eine Lebenseinstellung. Es geht ihm z. B. um die praktische Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen und die Beantwortung ethischer Fragen. Dieser weltanschaulich begründete "praktische Humanismus" ist es vor allem, der die HV von anderen Organisationen unterscheidet.

Weitere Informationen zu unserem bundesweiten Engagement finden Sie in unserer IMAGEBROSCHÜRE.

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Alle 3 Möglichkeiten funktionieren zumindest im Internet Explorer und im Mozilla Firefox, die Variante 1. ist auch bei vielen anderen Browsern Standard.