Demokratie, Freiheit und Humanismus müssen verteidigt werden!

Bei der 18. Berliner Rede zur Freiheit richtete Michel Friedman einen indringlichen Appell zum Handeln an alle Bürger*innen, die die Demokratie erhalten wollen.

Die Friedrich-Naumann-Stiftung hat mit der diesjährigen Rede zur Freiheit im Berliner Allianz Forum nahe des Brandenburger Tors ein deutliches Zeichen gegen Judenhass und für gesellschaftlichen Zusammenhalt gesetzt. Hauptredner Michel Friedman wählte deutliche Worte und hielt ein sehr emotionales und engagiertes Plädoyer, dass alle Bürger*innen nun handeln und laut seien müssen.

Zur Erinnerung an den Hamas-Anschlag auf Israel am 7. Oktober 2023 legte DJ Artifex vor Beginn des Programms Musik auf, der Israeli war der letzte DJ vor dem Massaker auf dem Nova-Festival.

Der Publizist, Jurist und Philosoph Michel Friedman definierte in seiner Rede zur Freiheit die höchsten und schützenswertesten Güter einer Gesellschaft:  Demokratie, Freiheit, Humanismus und die Menschenrechte. Werde ein Mensch in seiner Würde verletzt, sei das ein Angriff auf uns alle und auf die Demokratie. Menschenrechte dürften niemals zur Disposition stehen.

Friedman bezieht sich mehrfach auf seine Vergangenheit und dass seine Eltern und Großeltern einst auf der durch den Film berühmt gewordenen „Schindlers Liste“ standen, mit der 1200 Menschenleben gerettet werden konnten. Er betont in diesem Zusammenhang immer wieder, dass jeder etwas tun könne! „Hätten mal mehr Menschen mehr getan, dann hätte es kein Auschwitz gegeben.“

Aktuelle Umfragen zeigten, dass 10-15 Prozent der Deutschen antisemitische Einstellungen haben, aber auch, dass etwa 30 Prozent potenziell offen seien für Menschenfeindlichkeit. Ein Übermaß an Hass bedeute das Ende der zivilisierten Gesellschaft und Gleichgültigkeit gegenüber Hass mache zu Mittäter*innen. Er ruft entschieden zum Handeln und zu Zivilcourage auf, wenn andere in ihrer Menschenwürde verletzt werden.

„Der Hass entwürdigt den Menschen. Die Idee der Demokratie respektiert den Menschen. (…) Wir haben alle die Freiheit, in diesem Land zu sprechen und zu streiten. Jeder kann seine Meinung frei äußern. Warum sind wir nicht engagierter, leidenschaftlicher und lauter als die, die die Demokratie zerstören wollen?“ Schließlich seien diejenigen, die Demokratie und Freiheit würdigen, immer noch in der Mehrheit.

Friedman bestreitet, dass diese Entwicklung nicht absehbar gewesen wäre. Die Gesellschaft habe die letzten Jahrzehnte in einem Schlaraffenschlaf verbracht, die Anzeichen seien längst da gewesen. Heute werde das laut, was immer schon in den Hinterzimmern geäußert wurde. Und weil Wissen die Grundlage von Freiheit sei, fordert er entsprechenden Pflichtunterricht in Demokratie und digitaler Kompetenz.

Die stellvertretende Stiftungsvorsitzende Sabine Leutheusser-Schnarrenberger hatte schon in der Ankündigung der Veranstaltung klargemacht, warum es derzeit um Nichts weniger als die Grundfesten der Demokratie und unseres freiheitlichen Systems gehe: "Wir müssen über Hass sprechen. Tun wir das nicht, wird er unsere Demokratie aushöhlen und schließlich zerstören. Radikale Parteien verankern Hass in ihren Programmen und Strukturen. Mit ihrer rohen Rhetorik vergiften sie die Sprache, den öffentlichen Diskurs und das gesellschaftliche Klima. (…) Dieser Hass vergiftet die Menschen und führt in letzter Konsequenz zu Gewalt gegen die vermeintlich anderen.“

Im Vorfeld der Rede hatten Friedman und Leutheusser-Schnarrenberger bei einem Verbändegespräch noch weitere Themen wie eine neue Weltordnung, tobende Kriege und die Entwicklung der Demokratie besprochen. Auch hier hatte Friedman betont, wie wichtig es sei, seine Stimme gegen menschen- und demokratiefeindliche Tendenzen zu erheben.

An diesem Gespräch, wie auch an der anschließenden Rede, hat für die Humanistische Vereinigung die Leiterin unseres Berliner Büros, Grit Lahmann, teilgenommen.

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