Wir trauern um Reiner Wagner

Engagierter Humanist, langjähriges Mitglied und erster Träger des Hans-Schmidt-Preises für Menschlichkeit und Vernunft: Reiner Wagner ist am 22. März im Alter von 88 Jahren verstorben.

Humanist*innen sind nicht leichtfertig dabei, Mitmenschen als Vorbilder zu bezeichnen. Doch Reiner Wagner darf mit Fug und Recht als ein solches in Erinnerung behalten werden. Engagierter Humanist, aktiver Sozialdemokrat, langjähriger Gewerkschafter, Förderer des Sports und stets ein kluger, umsichtiger und besonnener Diskussionspartner: Mit diesen Beschreibungen ist die Persönlichkeit Reiner Wagners noch lange nicht abschließend gewürdigt. Nach seinem unerwarteten Tod am 22. März 2022 trauern Präsidium, Vorstand und Mitglieder der Humanistischen Vereinigung um eine herausragende Persönlichkeit des öffentlichen Lebens in der Metropolregion Mittelfranken. Er hinterlässt seine Ehefrau Hildegard Wagner, ehemalige Nürnberger Stadträtin, seine Kinder und Familie.

„Der Tod Reiner Wagners ist auch für unsere Gemeinschaft, der er lange Jahre als aktives Mitglied angehörte, ein großer Verlust. Wir hoffen, dass seine Hinterbliebenen in den liebevollen Erinnerungen an ihn und angesichts des Nachwirkens seiner vielfältigen Aktivitäten Trost finden“, sagte Sebastian Rothlauf als Präsident der Humanistischen Vereinigung zur Nachricht von Wagners Lebensende.

„Reiner Wagner war ein überzeugter Humanist, dem das kritische Denken und ebenso die soziale Verantwortung wichtig waren. Als Zeitzeuge und Gesprächspartner gab er seine Erfahrungen und seine klare Haltung an die junge Generation weiter. Wir werden ihn sehr vermissen“, so HV-Vorstand Michael Bauer.

Im Jahr der NS-Machtergreifung als Sohn eines sozialdemokratisch aktiven Elternhauses in Nürnberg geboren, verbrachte Wagner Kindheit und Schulzeit in der Nazi-Diktatur. Danach der Wiederaufbau, die Gründung der Bundesrepublik Deutschland, die Entwicklung zu einem freiheitlichen Rechtsstaat – all das hat Reiner Wagner nicht nur erlebt, sondern auf vielfältige Weise aktiv mitgestaltet. In seiner Heimatstadt hat er deutliche Spuren hinterlassen. Seit 1952 SPD-Mitglied, war er als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten federführend beteiligt an der Errichtung eines Denkmals für eben jene. Daneben engagierte er sich als Vorsitzender des Turn- und Sportvereins 1888 Nürnberg. Obwohl später in der Unternehmungsleitung im Einzelhandel tätig, blieb er bis zuletzt überzeugtes Gewerkschaftsmitglied. Als Zeitzeuge gab er seine Erfahrungen und humanistischen Werte an die junge Generation weiter. Er besuchte Schulklassen, Uniseminare und Jugendgruppen, nicht nur um das von ihm Erlebte zu referieren, sondern auch um das Gespräch über aktuelle Themen zu suchen. Er wollte durch seine Erfahrung Werte vermitteln und zugleich diese immer wieder hinterfragen und neu diskutieren, was ihn insofern zu einer zeitlosen Persönlichkeit machte.

Für die Humanistische Vereinigung war er als Gesprächspartner noch vor wenigen Wochen im Jugendfeier-Vorbereitungsprogramm aktiv. Für sein Wirken und seine Verdienste wurde er vielfach ausgezeichnet, zuletzt als erster Träger des Hans-Schmidt-Preises für Menschlichkeit und Vernunft der Humanistischen Vereinigung im Rahmen des HumanistenTags 2018. Die Trauer in seinem Umfeld ist so tief wie sein Lebensende unerwartet kam.

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