Humanismus muss praktisch sein – weltweit

HV-Vorstand Michael Bauer

Strukturell benachteiligt, doch im globalen Vergleich ziemlich privilegiert: Für Humanist*innen in Deutschland gibt es weiterhin gute Gründe, sich jetzt wieder die Herausforderungen vor Augen zu führen, denen sich Gleichgesinnte anderswo auf der Welt gegenübersehen. Das betont der Vorstand der Humanistischen Vereinigung, Michael Bauer, anlässlich des World Humanist Day am 21. Juni.

Humanismus ist demokratisch, rational, international, solidarisch. Mit seinem universalen Anspruch richtet sich er sich an alle Menschen. Daran sollten wir uns angesichts der durch das Coronavirus verursachten Krise verstärkt erinnern. Das hat Michael Bauer als Vorstand der Humanistischen Vereinigung und als Präsident der Europäischen Humanistischen Föderation (EHF) am Wochenende betont.

„Soziale Isolation, das Fehlen von Kontakten zu vertrauten Menschen, die Unterbrechung unserer geschätzten Gewohnheiten und eine große Unsicherheit gegenüber der kommenden Zeit. Diese und viele andere Belastungen haben für viele Humanist*innen, aber auch andere Menschen, das Erleben des hinter uns liegenden Jahres stark geprägt. Und wie so viele bin ich in diesen Tagen wirklich froh, dass wir uns hier nun wieder einer gewissen Normalität im gesellschaftlichen Miteinander annähern und uns von den schwierigen letzten Monaten erholen können“, sagte Michael Bauer zum Auftakt des internationalen Feiertages. „Ich danke allen, die sich im vergangenen Jahr abermals auf die Seite des wissenschaftlichen Denkens und des vernunftbasierten Handelns gestellt haben, um gemeinsam die Auswirkungen der Pandemie zu bewältigen. Angesichts des neuerlichen Aufkommens extremistischer und verschwörungsideologischer Gruppen hat sich in meinen Augen erneut erwiesen, dass die Kernprinzipien humanistischen Denkens und Handelns unverzichtbar für die Bewältigung von lokalen wie globalen Krisenlagen sind. Humanist*innen standen im letzten Jahr abermals stets an der Seite der Vernunft“, betonte er.

„Doch: Soziale Isolation, das Fehlen von vertrauten Kontakten, existenzielle gesundheitliche und wirtschaftliche Probleme, Zukunftsangst – solche Dinge, die wir im letzten Jahr erlebt haben, sind für humanistisch denkende Menschen in anderen Teilen der Welt alltäglich“, erinnerte der HV-Vorstand und EHF-Präsident zugleich und verwies darauf, dass etwa in Uganda gerade wieder ein totaler Lockdown für mehrere Wochen verhängt worden ist. Für die ohnehin unterprivilegierten Schüler*innen im ganzen Land, ob an staatlichen, humanistischen oder anderen Schulen, bedeutet dies mittlerweile den Verlust eines kompletten Schuljahres. Und auch für deren Eltern wird es aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Krise in Zukunft sehr schwer werden, die notwendigen Schulgelder aufzubringen. „Uganda ist letztlich nur ein Beispiel dafür, wie schwerwiegend Menschen in anderen Ländern durch die Pandemie getroffen wurden und werden“, so Bauer.

„Trotz aller unserer Probleme dürfen wir nicht vergessen, dass wir als Europäer*innen viele Privilegien genießen, in einem friedlichen Europa leben dürfen, nicht nur Gedanken- und Meinungsfreiheit in weitestem Ausmaß und viele andere Freiheiten genießen, sondern auch einen vergleichsweise hohen wirtschaftlichen Wohlstand, ein passables Bildungssystem und soziale Absicherungen – viele Menschen in anderen Teilen der Welt können davon nur träumen. Das müssen wir uns anlässlich des World Humanist Day vor Augen halten“, erklärte der HV-Vorstand und EHF-Präsident.

Michael Bauer unterstrich die im Zuge der Krise weiter gestiegene Bedeutung von praktischem Humanismus in Einrichtungen und Projekten, nicht nur hierzulande, sondern auch in anderen Teilen der Welt. „Nur ein vor Ort bei den Menschen verankerter, praktischer Humanismus hat die Kraft, Krisen wie die gerade vorüberziehende zu überstehen.“

Helfen Sie mit, Humanismus weltweit praktisch zu machen!

Die Humanistische Hilfe bietet Ihnen vier Möglichkeiten, durch einen Betrag Ihrer Wahl Humanist*innen in allen Teilen der Welt nachhaltig zu unterstützen. Informieren Sie sich jetzt gleich auf der Website über die laufenden Projekte: humanistische-hilfe.de - Herzliches Dankeschön für Ihr Interesse und Ihre Spende im Voraus!

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